© patrick borchers 2017, wandzeichnung, sprühlack auf beton_135m x 16m
detaills

blumengießen versteht sich als räumliche und pflanzliche Erweiterung des Botanischen Gartens der Justus-Liebig-Universität Gießen zum neu angelegten Wohnpark am Alten Schlachthaus in Gießen. Das realisierte Projekt erzeugt eine wechselseitige Beziehung des neu erbauten Wohnkomplexes mit dem ältesten botanischen Universitätsgarten Europas. Es verbindet das neu erschlossene Gebiet mit dem Stadtkern.

Gezeichnete pflanzliche Strukturen suchen sich einen Weg, einen Platz in ihrem neuen Lebensraum, der Rückwand des Parkhauses. Sie passieren ihn, sie breiten sich aus, sie blühen. Abstrakte, geometrische Farbflächen erzeugen im Wechselspiel mit den Liniengeflechten eine dynamische Gesamtbewegung. Die freie Interpretation der Pflanzenmotive lässt Assoziationen zu neuen noch unbekannten Pflanzenarten zu, die wieder zurück in den Botanischen Garten überführt werden können und die Sammlung dort weiter vergrößern. Die Bildstruktur auf der linken Seite der Wand ist geöffnet gehalten, die Pflanzenkeimlinge können sich dort weiter aus ihrem neuen Lebensraum heraus hin zur sozial schwächeren Weststadt ausbreiten und auch diesen Teil der Stadt mit dem neu geschaffenen Lebensraum verbinden.

Der Wohnpark verortet sich somit, ausgehend von der Arbeit blumengießen, inmitten zweier Stadtteile. Das Bild integriert den neu angelegten Lebensraum als festen und sichtbaren Bestandteil im Stadtleben, verstanden als Bindeglied zwischen Innen- und Weststadt.

Patrick Borchers